Antrag der SPD-Fraktion im Kreistag Dahme-Spreewald
Der Kreistag beschließt:
1. Eine Änderung der Richtlinie des Landkreises Dahme-Spreewald zur Förderung des Sports im Förderbereich 3, Unterpunkt 3, wie folgt:
[…] Die Bemessung für die Höhe der Förderung erfolgt auf der Grundlage der Gesamtmitgliederzahl (ohne Altersbeschränkungen) bezogen auf eine angemessene Größe der Übungsgruppe (1 Übungsleiter auf 15 Sportlerinnen und Sportler). Jeder Übungsleiter kann nur einmal im Jahr gefördert werden. […]
2. Die Änderung tritt rückwirkend zum 01.01.2020 in Kraft.
Begründung:
Die Förderung des Breitensports in allen Altersgruppen ist eine wichtige, richtige und seit Jahren erfolgreich umgesetzte Aufgabe des Landkreises. Seit vielen Jahren unterstützt der Landkreis das Engagement der vielen ehrenamtlichen Übungsleiterinnen und Übungsleiter im Kreis finanziell und schreibt damit die Anerkennung ehrenamtlicher Leistungen groß. Dafür sind wir dankbar, denn unsere Sportvereine sind wichtige Stützen des gesellschaftlichen Zusammenlebens in den Gemeinden des Landkreises und bedürfen auch künftig größtmöglicher Unterstützung in ihrer Arbeit.
Wie aber Anfang 2019 im Kreistag beschlossen wurde (Vorlage 2019/011), sollen ab Jahresbeginn 2020 die Förderbedingungen im Förderbereich 3 der Sportförderrichtlinie in ihrer neuen Form greifen. Das würde bedeuten, dass die Berechnungsgrundlage für die Anzahl der möglichen Übungsleiterförderungen pro Verein nicht mehr die Gesamtmitgliederzahl sein wird, sondern nur noch die Anzahl der Mitglieder bis 26 Jahre und die Anzahl der Mitglieder ab 60 Jahre. Das hätte zur Konsequenz, dass eine ganze Reihe an Vereinen im Landkreis deutlich weniger Fördermittel für ehrenamtliche tätige Trainerinnen und Trainer vom Landkreis bekommen würden. Je nach Größe und Mitgliederstruktur des jeweiligen Vereins summieren sich diese Fehlbeträge pro Verein auf bis zu mehrere tausend Euro.
Unserer Meinung nach darf es nicht dazu kommen, dass eine relevante Anzahl von Vereinen künftig deutlich weniger Zuschüsse vom Landkreis erhalten. Das wäre ein denkbar schlechtes Signal! Es ist den betroffenen Vereinen und den ehrenamtlichen Übungsleiterinnen und Übungsleitern nicht vermittelbar, dass die Mitglieder in der Altersgruppe zwischen 26 und 60 Jahren nicht in die Berechnungsgrundlage zur Anzahl der möglichen Förderungen einbezogen werden sollen. Denn die Frauen und Männer in den fast 200 Sportvereinen im Landkreis leisten auch weiterhin ihr Bestes, um ihren Mitgliedern ein funktionierendes und qualitativ hochwertiges Sportangebot anzubieten. In der Konsequenz könnte es dazu kommen, dass die Angebotsvielfalt im Sport im Landkreis zurückgeht, weil die Vereine nicht mehr alle Angebote aufrechterhalten können. Das kann und darf aber nicht in unserem Sinne sein, weil es ein gänzlich falsches Zeichen an die Sportlerinnen und Sportler sowie ihre Trainerinnen und Trainer im Landkreis sendet. Stattdessen muss das breite Sportangebot für die Menschen in Dahme-Spreewald auch weiterhin kontinuierlich fortgeführt werden. Der Arbeit, die die vielen Übungsleiterinnen und Übungsleitern in den letzten Jahrzehnten in den Sport – und damit auch in die Gesundheit und den Zusammenhalt in der Gesellschaft – investiert haben, gilt unser Dank und unsere Anerkennung.
Unter finanziellen Gesichtspunkten ist durch eine Rückkehr zu der Regelung, wie sie bis Ende 2018 schon bestand, höchstwahrscheinlich nicht mit relevanten Mehrbelastungen für den Kreishaushalt zu rechnen. Die schon in diesem Jahr höheren Ausgaben im Förderbereich 3 resultieren v.a. aus dem auf 400 Euro erhöhten Zuschuss pro gefördertem Übungsleiter*in. Diese mit der letzten Änderung beschlossene Erhöhung der Zuwendungen für die Ehrenamtlichen in den Vereinen entspricht genau der Anerkennung, die wir uns für den Sport im Landkreis wünschen.
Bianca Luban
Fraktionsvorsitzende der SPD-Fraktion